Aufzeichnung jetzt online – Die Lüge / Lesung mit Mikita Franko

Im Juni haben wir euch gemeinsam mit der Stadtbibliothek und dem Rat&Tat die Online-Lesung zu Mikita Frankos Buch “Die Lüge“ präsentiert.

Wir freuen uns, euch die Lesung jetzt auch auf YouTube präsentieren zu können:

In Russland und vielen ehemaligen Sowjetrepubliken gilt die Menschenrechtslage als kritisch und die Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Dies gilt auch insbesondere für Minderheiten wie queere Menschen, die ihre eigene Identität und sexuelle Orientierung oft kaum leben können und unter gesellschaftlicher und staatlicher Repression leiden. Hiervon berichtet ein beeindruckender autobiografischer Roman von Mikita Franko.

„Mikita wird nach dem Tod seiner Mutter von ihrem Bruder adoptiert, er ist fünf Jahre alt. Mit Slawa und dessen Partner Lew genießt er eine fröhliche Kindheit. Aber mit der Einschulung beginnt das Versteckspiel, das Lügen. Wenn Besuch kommt, müssen Fotos weggeräumt, in Aufsätzen müssen Dinge verschwiegen oder erfunden werden, und Mikita schlagen Vorurteile entgegen. Er verliert seinen Frohsinn, wird wütend, aggressiv, depressiv.
Erst die Freundschaft mit einem Jungen aus dem Waisenhaus beruhigt ihn. Und dann merkt er, dass er sich zu Jungs hingezogen fühlt. Ausgerechnet! Er beschuldigt sich, zum Beweis für die Propaganda geworden zu sein, die behauptet, gleichgeschlechtliche Paare würden homosexuelle Kinder großziehen. All seine Versuche, sich in Mädchen zu verlieben, scheitern. Es wird noch dauern, bis Mikita Frieden mit sich selbst und seiner Sexualität findet.“

Die Lüge ist ein ausgesprochen unterhaltsames Debüt, schnörkellos und am Puls der Zeit.

Im Rahmen einer Online-Konferenz am 08.06.2022 stellten Mikita Franko und die Übersetzerin Maria Rajer den Roman vor. Im Gespräch mit der Moderatorin Katharina Guleikoff fand ein sehr persönlicher Austausch mit dem russisch-sprachigen Autor statt.

Eine Veranstaltung des Rat&Tat-Zentrums in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bremen und Trans*Recht e.V., gefördert im Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes.